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1. Im neuen Deutschen Reich - S. 31

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Grundlage der vreibundspolitik Zi nur nicht beizustehen, sondern mindestens eine wohlwollende neutrale Haltung gegen den hohen Mitkontrahenten zu beobachten. Wenn jedoch in solchem Halle die angreifende Macht von seiten Rußlands, sei es in 5orm einer aktiven Kooperation, sei es durch militärische Maßnahmen, welche den Angegriffenen bedrohen, unterstützt werden sollte, so tritt die im Artikel 1 dieses Vertrages ftipulierte Verpflichtung des gegenseitigen Beistandes mit voller Heeresmacht auch in diesem Halle sofort in Kraft, und die Kriegsführung der beiden hohen Kontrahenten wird auch dann eine gemeinsame bis zum gemeinsamen Friedensschluß. Rrt. 3. Dieser Vertrag soll in Gemäßheit seines friedlichen Charakters und um jede Mißdeutung auszuschließen, von beiden hohen Kontrahenten geheim gehalten und einer dritten Macht nur im Einverständnisse beider Teile und nach Maßgabe spezieller (Einigung mitgeteilt werden. Leide hohe Kontrahenten geben sich nach den bei der Begegnung in Alexandrowo ausgesprochenen Gesinnungen des Kaisers Alexander der Hoffnung hin, daß die Rüstungen Rußlands sich als bedrohlich für sie in Wirklichkeit nicht erweisen werden, und haben aus diesem Grunde zu einer Mitteilung für jetzt keinen Anlaß; — sollte sich aber diese Hoffnung wider (Erwarten als eine irrtümliche erweisen, so würden die beiden hohen Kontrahenten es als eine Pflicht der Loyalität erkennen, den Kaiser Alexander mindestens vertraulich darüber zu verständigen, daß sie einen Angriff auf einen von ihnen als gegen beide gerichtet betrachten müßten. 2. Reichstagsrede Birmarckr vom 6. Zebruar 1(888 über die politische Lage? wenn ich sage, wir müssen dauernd bestrebt sein, allen (Eventualitäten gewachsen zu sein, so erhebe ich damit den Anspruch, daß wir noch größere Anstrengungen machen müssen als andere Mächte zu gleichem Zwecke, wegen unserer geographischen Lage. wir liegen mitten in (Europa, wir haben mindestens drei Angriffsfronten. Frankreich hat nur feine östliche Grenze, Rußland nur seine westliche Grenze, auf der es angegriffen werden kann. wir sind außerdem der Gefahr der Koalition nach der ganzen (Entwickelung der Weltgeschichte, nach unserer geographischen Lage und nach dem vielleicht minderen Zusammenhang, den die deutsche Nation bisher in sich gehabt hat im vergleich mit anderen, mehr ausgesetzt als irgendein anderes Volk. Gott hat uns in eine Situation gesetzt, in welcher wir durch unsere Nachbarn daran verhindert werden, irgendwie in Trägheit oder Versumpfung zu geraten. (Er hat uns die kriegerischste und unruhigste Ration, die Franzosen, an die Seite gesetzt, und er hat in Rußland kriegerische Neigungen groß werden lassen, die in früheren Jahrhunderten nicht in dem Maße 1 Ejorft^Kohl, a. a. ®. Xii, S. 455ff.

2. Von 1789 - 1807 - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Georg-Eck er-In'- -Jt für internationale Sch u I b uch; o rs ci) u n g Braunschweig Schulbuchbibliothem °)3/q05^ I. Die französische Kevoluti Die wirtschaftliche Lage und die 5teuerverhältni vor der Revolution. a) Bericht des Marquis von Krgenson (am 2\. Juni J749).1 3ch befinde mich in diesem Augenblick in der Touraine auf meinen Gütern- ich sehe nichts als erschreckendes (Elend; es ist nicht mehr das niederschlagende Gefühl des (Elends, das die armen Bewohner erfüllt, es ist Verzweiflung,- sie wünschen nur noch den Tod. Ihan sieht überall Dörfer in Ruinen und verfall und keinehäuser, die wieder erstehen. . . . Mehr als 12 000 Arbeiter betteln in Rouen, ebensoviel in Tours. Itcehr als 20 000 dieser Arbeiter sind seit örei Itlonaten nach Spanien, Deutschland usw. ausgewandert. 3n Lyon werden mehr als 20 000 Seidenarbeiter in ihren Wohnungen festgehalten; man beobachtet sie, damit sie nicht ins Ausland ziehen. b) Horace Walpole 1765? 3ch finde dieses Land wunderbar viel reicher geworden, feit ich es vor 24 Jahren zuletzt sah Die ärmsten Dörfer sind ordentlich geworden, die holzschuhe verschwunden. Ittr. Pitt und die Staöt Lonöon sönnen sich einbilden, was sie wollen, Frankreich tvirö uns in der nächsten Zeit nicht anbetteln. c) Arthur young 1778.3 mir verließen ein roilöes, ööes und armes Land und fanden uns in-mitten von Kultur und Aufschwung. Jeder andere Umstand redete dieselbe Sprache. d) Dr.'Bigbt) V89.4 wir reiften 70 Meilen lang und, ich will wagen, es zu sagen, sahen feinen Ittorgen Landes, der nicht vollendet bebaut gewesen wäre. Die Idahl, Vorgeschichte zur französischen Revolution I, S. 108 u. 111. Das Jafyr 1749 war ein Jahr großer Mißernten, fluch bei den Notstandsberichten aus spateren 3ahrert (1753, 1789) wird untersucht werden müssen, ob sie als deugmsfe für ein allgemein verbreitetes Elend zu bewerten sind oder etwa aus Knfeniahren stammen. 2 Wahl, Vorgeschichte I, S. 109. rint mrmul'$quejte "andern er Spanien bereift hatte, ganz Frankreich. ®egenmatt" mz Tlt der Revolution, „Vergangenheit und 4 Tin englischer flrzt und Landwirt in seinen Leiters from France in 1789 London 1880. ’ Quellenfammhmg I, 12: Vknkler, von 1789 bis 1807 i

3. Von 1789 - 1807 - S. 23

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Napoleon und Deutschland 23 alle Begriffe von einem gemeinschaftlichen vaterlande und Interesse verschwinden,- die Ausdrücke Reichsfrieg und Reichsfrieden wurden Worte ohne Sinn; vergeblich suchte man Deutschland mitten im deutschen Reichskörper. Die Frankreich zunächstgelegenen, von allem Schutz entblößten und allen Drangsalen eines Krieges, dessen Beendigung in den verfassungsmäßigen Itiitteln zu suchen, nicht in ihrer Gewalt stand, ausgesetzten Fürsten sahen sich gezwungen, sich durch Separatfrieden von dem allgemeinen Daterlanöe in der Tat zu trennen. Der Frieöe von Luneville und mehr noch der Reichsschluß von 1803 hätten alleröings hinlänglich scheinen sollen, um der deutschen Reichsverfassung neues Leben zu geben, inöem sie die schwachen Teile des Systems hinwegräumten und die hauptgrunöpfeiler öesfelben befestigten. Allein die in Den letztverflofsenen 10 Monaten unter Den Rügen des ganzen Reiches sich zugetragenen Ereignisse haben auch öiese letzte Hoffnung vernichtet und die gänzliche Unzulänglichkeit der bisherigen Verfassung aufs neue außer allen Zweifel gesetzt. Bei dem Drange öieser wichtigen Betrachtung haben die Souveräns und Fürsten des mittäglichen und westlichen Deutschland sich bewogen gefunöen, einen neuen und Den 3eitumstänöen angemessenen Bunö zu schließen. Inöem sie sich durch gegenwärtige (Erklärung von ihrer bisherigen Derbinöung mit dem deutschen Reichskörper lossagen, befolgen sie bloß das durch frühere Vorgänge und selbst durch (Erklärungen der mächtigen Reichsstänöe aufgestellte System. Sie hätten zwar Den leeren Schein einer erloschenen Verfassung beibehalten können, allein sie haben im Gegenteil ihrer tdüröe und der Reinheit ihrer Zwecke angemessener geglaubt, eine offene und freie (Erklärung ihres (Entschlusses und der Be-rveggrünöe, durch welche sie geleitet tnoröen sinö, abzugeben. vergeblich aber würöen sie sich geschmeichelt haben, Den gewünschten (Enözweck zu erreichen, wenn sie sich nicht zugleich eines mächtigen Schutzes versichert hätten, wozu sich nunmehr der nämliche Monarch, öessen Absichten sich stets mit Öem wahren Interesse Deutschland übereinstim-menö gezeigt haben, verbinöet. (Eine so mächtige Garantie ist in öop-pelter Hinsicht beruhigenö. Sie gewährt die Versicherung, öaß Se. Itiaj. der Kaiser von Frankreich Allerhöchstöero Ruhms halber ebensosehr, als wegen des eigenen Interesses des französischen Kaiserstaates die Befestigung der innern und äußeren Ruhe sich angelegen sein lassen rveröen. Daß öiese kostbare Ruhe der Hauptzweck des rheinischen Bunöes ist, davon finöen die bisherigen Reichsmitstänöe der Souveräns, in öeren Hamen die gegenwärtige (Erklärung geschieht, den deutlichen Beweis darin, daß jedem unter ihnen, dessen Lage ihm eine Teilnahme daran erwünschlich machen kann, der Beitritt zu öemfelben offen gelassen ist.

4. Von 1789 - 1807 - S. 26

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Ii. Napoleon 1. 6. Die Hälfte des Ertrags aus der Wegnahme der vorbezeichneten waren und (Eigentumsgegenstände wird verwendet zur Entschädigung der Geschäftsleute für die Verluste, die sie durch Wegnahme der von englischen Kreuzern geraubten Handelsschiffe erlitten haben. 7. Kein Fahrzeug, das unmittelbar aus (England oder aus den englischen Kolonien kommt oder dort seit Veröffentlichung dieser Verordnung gewesen ist, wird in irgendeinen Hafen aufgenommen. 8. Jedes Fahrzeug, das durch falsche Angaben diese Bestimmung umgeht, wird weggenommen. Schiff und Fracht werden mit Beschlag belegt, wie wenn es englisches (Eigentum wäre. 9. von diesem Dekret wird durch unfern Minister des Auswärtigen Mitteilung gemacht den Königen von Spanien, Neapel, Holland und (Etrurien und unfern anderen Verbündeten, deren Untertanen wie die unfrigen (Dpfer der Ungerechtigkeit und Barbarei des englischen See-rechts find. 5. Urteile über Napoleon. a) Madame de Stael.1 ------------------------------------------- ^ 's Bei feiner Rückkehr nach dem Friedensschluß von Campo Formio sah ich ihn zum ersten Male. Nachdem ich mich ein wenig vom Taumel der Bewunderung erholt hatte, trat an deren Stelle ein ebenso starkes Gefühl der Furcht, obgleich er damals noch keine Macht befaß und infolge des scheuen Argwohns des Direktoriums sogar für bedroht galt. wenn er also Furcht einflößte, so war dies nur ein eigentümlicher, Eindruck, den feine Person auf alle übte, die sich ihm näherten. Ich hatte schon sehr achtungswerte, aber auch sehr bösartige Männer gesehen, doch nichts an Bonaparte erinnerte an die einen oder anderen. Nachdem ich ihm während feines Aufenthaltes in Paris mehrmals begegnet war, wurde mir klar. daß fein Charakter sich nicht durch die landläufigen Bezeichnungen schildern lasse. (Er war weder gütig noch grausam, weder sanft noch heftig, wie es andere Menschen find. (Ein solches Wesen, das ohnegleichen dastand, konnte Sympathie weder fühlen noch hervorrufen. (Es war entweder mehr oder weniger als ein Mensch. Sein wuchs, fein Geist, feine Sprache, alles hat etwas Seltsames, fremd Anmutendes. (Er betrachtet die Menschen nicht wie seinesgleichen, sondern wie man eine Tatsache oder ein Ding betrachtet. (Er kennt weder Liebe noch haß. Für ihn ist nur er selbst vorhanden; alle übrigen Geschöpfe behandelt er als Ziffern. Seine Willensstärke begeht in den unentwegten Berechnungen feiner Selbstsucht. (Er ist ein Schachspieler, der das Menschengeschlecht zum Gegner hat, den er durchaus mattsetzen will und mattsetzen wird. 1 heigel, politische hauptftrömungen in (Europa im 19. Jahrhundert, S. 21.

5. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 226

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
226 Das 19 Jahrhundert erziehen. Dann darf die Besprechung nicht von vornherein das gefühlsmäßige Clement hervorkehren, sondern alle Maßnahmen müssen vorerst streng und nüchtern vom Standpunkte der Staatsräson aufgefaßt werden, deren Verfahren in seiner grundsätzlichen und berechtigten Verschiedenheit von dem der individuellen Moral hier auch einmal theoretisch erörtert werden kann.1 Natürlich muß dabei den miteinander ringenden Tttächten gleiche Gerechtigkeit widerfahren, und es ist nicht nur zu zeigen, wie staatsmännisch richtig Bismarck handelte, als er, gestützt auf das von allen Deutschen verabscheute, elende Londoner Protokoll, die Dänen ins Unrecht setzte, Schleswig-Holstein, auf das Preußen „kein Recht hatte"2, für sein Land gewann, den „Bruderkrieg" von 1866 herbeiführte und durch die Veröffentlichung der Lmser Depesche die verfahrene Situation wieder einrenkte, sondern auch, wie das schon durch die Los* lösung Norwegens (1814) geschwächte Dänemark nicht ohne Kampf noch auf die beiden deutschen Provinzen, Österreich nicht ohne Kampf auf die Vorherrschaft in Deutschland verzichten konnte3, und wieso Frankreich politisch berechtigt war, seine durch Preußen-Deutschlands Kufsteigen erheblich verschlechterte Lage in (Europa durch einen Krieg zu korrigieren. Wenn es auch noch in ernsthaften deutschen Geschichtswerken der neuesten Seit geschieht, so ist es doch nachgerade nicht mehr entschuldbar, die französische Kriegserklärung einen frechen Überfall zu nennen und in der oberflächlichsten Weise durch unedle Privatmotive der handelnden Personen oder die kindische Eitelkeit der kriegslüsternen Nation zu begründen, wobei dann unserem großen Staatsmann die nicht gerade würdige Holle zufällt, als „brave Hauskatze4 gänzlich ahnungslos daheim zu spinnen und sich von der Tücke der bösen Nachbarn überraschen zu lassen. Das sachliche Hecht Frankreichs — nicht bloß der Dynastie 5 — zu diesem Kriege sollte endlich unumwunden zugegeben werden, denn jeder Staat hat das Recht, sich gegen eine namhafte Verschlechterung seiner inter- 1 Dgl. hennig, Über politische Erziehung durch den Geschichtsunterricht, in „Dergangenheit u. Gegenwart" Iii (1913) S. 89ff. u. 150ff. 2 Id orte König Wilhelms. s S. Bismarcks Äußerung zu König Wilhelm: „Österreichs Rivalitätskampf gegen uns sei nicht strafbarer als der unfrige gegen Österreich", Gedanken u. Erinnerungen Ii S. 46. 4 So hat man bekanntlich den Bismarck der Sqbelfchen Darstellung genannt. 6 Französische Darsteller, wie Pierre de la Gorce, bestreiten sogar, daß die Dynastie nach dem Plebiszit noch nötig gehabt habe, ihre Position durch einen Krieg zu stärken.

6. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 227

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Realpolitische Betrachtung der äußeren Politik 227 nationalen Lage mit allen Mitteln zu wehren. Die hohenzollemsche Kandidatur bildete nur den äußeren Hnlaß1, über dessen Geeignetheit die leitenden Personen in Paris nichts weniger als einig waren und bis zuletzt schwankten- selbst die törichte Garantieforderung war nicht als Ultimatum gedacht. 5llle diese Dinge sollte der Lehrer in aller Ruhe mit den Schülern durchsprechen, wobei es seiner Unbefangenheit zugute kommen wird, wenn er 1. sich in die Quellen vertieft und 2. auch eine französische Darstellung zu Rate zieht, um zu sehen, wie die Sachen vom anderen Lager aus erscheinen. Die Schüler werden von einer solchen (Erörterung reichen Gewinn haben, gerade weil es sich um Vorgänge handelt, die in unserer Vorstellung noch stark gefühlsbetont sind. Denn das ist ja das Wesen aller politischen Kannegiejzerei, die in unserem unpolitischen Volk so blüht, daß sie politische Dinge mit dem Gefühl, statt mit dem verstände erfaßt, politische Handlungen individual-moralisch beurteilt und individuelle Motive bei den handelnden voraussetzt. (Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Geschichtsunterrichts, dieser bis in die Gegenwart hinein so verhängnisvollen Neigung der Deutschen durch Aufklärung am historischen Objekt entgegenzuarbeiten.2 Eine ebensolche realpolitische Beurteilung sollte Metternich zuteil werden, der als österreichischer Staatsmann dem Nationalitätsprinzip widerstehen mußte, und natürlich auch den deutschen Fürsten, denen mit dem verzicht aus wesentliche Souveränitätsrechte doch nichts Leichtes und Geringes zugemutet wurde. Ittan fürchte nicht, daß damit alles und jedes gerechtfertigt werde: man denke z.b. an die dem Staatsinteresse zuwiderlaufende Selbstentmündigung Preußens unter Friedrich Wilhelm Iii. oder an (Österreichs unkluge Politik im Krimkrieg gegenüber Rußland, dem Helfer von 1849. Gerade der Krimkrieg mit seiner eigen- 1 ©bschon doch auch dies zuzugeben ist, daß es für Frankreich nicht gleichgültig war, wer in Spanien König wurde, und daß die Vorbereitung der fin» gelegenst im tiefsten Geheimnis fein Mißtrauen erregen mußte. 2 Die Franzosen fröhnen in bezug auf den 70er Krieg genau derselben törichten Betrachtungsweise. — (Eine eingehendere Untersuchung wird natürlich die unglaubliche Ungeschicklichkeit, mit der die auf den Krieg gar nicht vorbereitete Regierung Napoleons Iii. mit dem Feuer spielte, gehörig hervorheben, kann aber auch Sophistereien wie die, mit der hohenzollernkandidatur habe die preußische Regierung gar nichts zu tun gehabt, sondern nur die königliche Familie, angesichts der offenkundigen Tatsachen, die das Gegenteil bezeugen, unmöglich aufrecht erhalten. 15*

7. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 21

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Gustav flöolf 21 begegnet dem Kaiser mit einer Armee an seinen eigenen Grenzen und traktiert mit ihm unter dem Helm, als daß man ihn hier in Schweden erwartet. 2. Es gibt feinen bessern Schutz für die Ostsee — und folglich keine andere Sicherheit für Zchweden — als die Offensive. Denn erstlich kann man von Stralsund aus, das wie mit zwei Armen einen großen Teil der Ostsee umfaßt, wenn man dort nur ankommt und eine Flotte hält, die See auf beiden Seiten längs der ganzen deutschen Küste rein halten. Kann man sodann auch Wismar überwältigen — und dazu ist keine geringe Hoffnung vorhanden —, so ist die ganze Ostsee eingenommen, denn es ist alsdann kein bedeutender Hafen mehr übrig. Kommt man — drittens — dabei in den Besitz von Rügen und vermag man zu Land etwas zu avancieren, so würde das eine Versicherung mehr fein sowohl für den polnischen Stillstand wie auch für den Zoll bei Danzig und pillau. 3. Man wird durch die Offensive dem Feind die Mittel für seine Heere nehmen— ß) Des Königs Schlußwort.1 (Eure Vota beruhen auf solchen Gründen, daß, wer an ihnen zweifelt, entweder die Sache nicht versteht oder eine schlechte (Besinnung gegen das Vaterland hegt. Daß ich diese Beratung angesetzt habe, geschah nicht deshalb, weil ich selber zweifelhaft gewesen wäre, sondern deshalb, daß ihr die Freiheit hättet, dagegen zu opponieren. Diese Freiheit, zu disputieren, ob ich recht oder unrecht tat, habt ihr fortan nicht mehr. Meine Meinung aber ist, daß ich zu unserer Sicherheit, (Ehre und endlichem Frieden nichts dienlicher befinde als einen kühnen Angriff auf den F^ind___________ b) Vertrag mit Frankreich zu Bärwalde. 13. (23.) )an. 1631? ... 1. (Es soll ein Bund fein zwischen den vorgenannten (Erlauchtesten Königen von Schweden und Frankreich für die Verteidigung ihrer beiderseitigen, respective gemeinsamen Freunde, auch für die Sicherheit des Baltischen Meeres und des Ozeans, die Freiheit des Handels und die Wiederherstellung der unterdrückten Stände des Römischen Reiches und daß die Befestigungen und Bollwerke, die in den Häfen und an den Gestaden beider Meere, des Ozeans und des Baltischen Meeres, sowie in Rhätieu errichtet sind, zerstört und in den Stand gebracht werden, in dem sie zuletzt vor diesem deutschen Kriege gewesen sind. 2. Und da der Sinn der Gegenpartei einem gerechten Austrag... bis zu diesem Tage abgeneigt gewesen ist..so soll das heil der gemeinsamen Freunde mit bewaffneter Hand durchgefochten werden. 3. Zu diesem Zwecke soll der König von Schweden 30 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter auf seine Kosten nach Deutschland führen und halten. Der König von Frankreich soll 40 000 Reichstaler jährlich... untrüglich zahlen und liefern______ 1 Dropsen Ii 36f. (Arkiv I Ttr. 9). 2 £at. Text bei Dt. T £onöorp, Acta publica Iv (Frankfurt a. 111. 1668) 214 und daraus bei 3- Dumont, Corps universel diplomatique Vi (Amsterdam 1728) 1.

8. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 13

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Die Bartholomäusnacht 1572 15 hat, habe ich den ehrenwerten und christlichen Entschluß erfahren, den er gefaßt hat, den Admiral und die anderen Personen von Hang zu töten, die zu dessen Anhang und Partei gehörten. Ich habe mich darüber gefreut, wie Sie Sich denken können, ebensosehr, weil es dem Dienste (Bottes und dem töohle der Religion förderlich war, so gefährliche Leute zu beseitigen, als weil es dazu beitragen wird, daß der König von Frankreich fester zu mir hält; denn es ist klar, daß von heute ab weder die deutschen Protestanten noch die Königin von England ihm trauen werden, — und weil ich es ebenso für gewiß halte, daß das für die schnellere Wiederherstellung der Ordnung in den Niederlanden große Bedeutung haben wird_____________ 4. Philipps stttgriff auf England, a) Äußerungen des Papstes Sixtus V. über Königin Elisabeth. Nach venezianischen Depeschen aus Rom.1 [31. Mai 1586:] Ich habe die Rechnungen über die Beträge eingesehen, die Paul Iii. dem Kaiser Karl V. in Deutschland hat zukommen lassen, ebenso die Verrechnung der Gelder, die Julius Iii. in Sachen Parmas hat flüssig gemacht, und der andern, die Paul Iv. — Gott möge es ihm verzeihen — den Franzosen gezahlt hat, um sie nach Italien zu bringen, und schließlich auch der Summen, die Pius V. der Liga beigesteuert; ich will dem König von Spanien viermal, ich sage viermal so viel für sein Unternehmen wider England geben. [Aber es müsse auch gleich jetzt gehandelt werden, wo die englischen Streitkräfte weit zerstreut feien.] [12. März 1588:] Das ist eine große Frau, und wenn sie katholisch wäre, so wäre sie eine beispiellose Erscheinung, und ich würde sie hochschätzen; sie läßt es in der Regierung ihres Reiches an nichts fehlen, und jetzt will sie auch in Konstantinopel den versuch anstellen, den König von Spanien von seinem Unternehmen abzulenken; sie macht alle erdenkliche Anstrengung, hat 140 Schiffe zur See; Dänemark und Sachsen gewähren ihr ausgiebige Geldhilfe; sie hat sich befestigt und hat die Gelegenheit benutzt, es mit aller Bequemlichkeit zu tun. [Philipp I!. dagegen habe schlechte Vorkehrungen getroffen.] [20. August 1588:] Idenn diese Frau nur katholisch wäre, möchte ich sie über die Maßen lieben; denn man kann sie nicht hoch genug preisen. Seht nur diesen Drake; was ist’s mit ihm? wie gering sind seine Kräfte! Nichtsdestoweniger hat er (1587) dem Könige in der Meerenge von Gibraltar 25 Schiffe verbrannt, ebensoviel im Hafen von Lissabon, hat überall gute Prisen gemacht, die Insel San Domingo ausgeplündert und steht jetzt in solcher Achtung, daß seine Leute für ihn ins Feuer gehen, um an feinem Gewinne teilzunehmen, die Gegner vor ihm fliehen, weil die Furcht sie antreibt. Ich bedauere, es sagen zu müssen, aber von dieser spanischen Armada gewärtige ich Schlimmes, und mir bangt vor einem Mißerfolg. 1 3m Auszug deutsch bei 111. Brosch, Zeitschr. f. allgemeine Geschichte, hrsg. von G. v. Zwiedineck-Südenhorst I (Stuttgart 1884) 776—790.

9. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 27

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4. Der Fortgang des Krieges 27 worauf sie angefangen zu rufen: ,,Rebellen! Rebellen!", das fürstliche Losament (= Logement) mit drei Stößen eröffnet und also hineingestürmt. Und hat besagter Kapitän den Herzog, so im Hemd am Tisch lehnend gestanden, aber als der Kapitän auf ihn zugeeilt, gegen das Fenster zu gewollt, mit einer Partisan durchstochen, daß er, ohne einig Idort (zu) sprechen, zur Erde gefallen und den Geist aufgeben. c) Geheimartikel zum vertrage Frankreichs mit Bernhard von Weimar. 27. ©ft. 1635.1 Der genannte Herr Herzog verspricht, die Armee unter der Autorität Seiner Majestät zu kommandieren, Ihr mit der besagten Armee gegenüber allen und gegen alle zu dienen, welcher Befehl und Auftrag ihm auch dem zuwider gegeben werden mag, sie an alle ®rte und zu allen Unternehmungen zu führen, die Seine Majestät wünschen wird, indem er trotzdem die Leitung aller Kriegsaktionen behält, um sie so zu beschließen und zu prüfen, wie er es für den Vorteil der gemeinsamen Sache richtig findet, und nach der Meinung und dem Rate der ihm von Seiner Majestät und den genannten verbündeten Fürsten beigegebenen Begleiter, außer wenn es sich darum handelt, den Rhein zu überschreiten, in ein neues Land einzudringen und irgendeine wichtige Belagerung zu unternehmen, in welchem Falle der Herr Herzog zuvor Seiner Majestät Rachricht geben wird, um Ihre Befehle zu empfangen, damit Seine Majestät ihre anderen piäne danach einrichten kann. während der Bauer des Krieges wird der Herzog außer den besagten vier Millionen Pfund für feinen persönlichen Unterhalt die Summe von 200 000 Pfund vierteljährlich erhalten, und von jetzt ab bewilligt ihm Seine Majestät jährlich 1 500 000 Pfund lebenslängliche Pension, zahlbar alsbald nach dem Friedensschlüsse. . . . Außerdem gibt und überläßt Seine Majestät dem genannten Herrn Herzog die Landgrafschaft Elsaß samt der Landvogtei Hagenau . . ., um sie unter dem Titel eines Landgrafen des Elsaß zu genießen, mit allen Rechten, die bisher dem Hause Österreich in besagtem Lande gehört haben. . . . 5. 9er westfälische Kriede. a) Gsnabrüäischer Friedensschluß zwischen Schweden und dem Reich.-H. (24.) ®tt. 1648- Iv 3. was fürs erste das haus Bayern betrifft, soll die Kurwürde, welche bisher Kurpfalz geführt, . . . wie auch die ganze (Dberpfalz samt der Grafschaft Cham .. . verbleiben bei Herrn Maximilian, Pfalzgrafen bei Rhein, Herzogen in Bayern, dessen Kindern und der ganzen Wilhelmischen Linie, solange männliche Rachkommen aus ihr vorhanden sein werden. 1 Recueil des Traictes . . . entre la Couronne de France et les Princes et Estats estrangers depuis l’an 1521 jusques ä present ... Anno 1651, p. 141. ftm 29. Tttcu 1635 hatte Frankreich an Spanien den Krieg erklärt; eine offizielle Kriegserkärung an den Kaiser erfolgte nicht. 2 Deutsch und lateinisch bei Lünig, Teutsches Reichsarchin, Pars Generalis 1 831—908. 3ch gebe eine Übersetzung des lateinischen Textes mit tunlicher Anlehnung an den deutschen.

10. Allgemeine Erdkunde - S. 226

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 226 — Staatsverwaltung durch gewählte Vertreter mitzuwirken, so bildet der Staat eine eingeschränkte oder konstitutionelle Monarchie (Preußen, England, Italien u. a.). — Den Monarchien stehen die Republiken (von lat. res publica, öffent- liche Angelegenheit, Gemeinwesen) gegenüber. In ihnen wird gegenwärtig die Regierungsgewalt durchweg durch vom Volke gewählte Vertreter ausgeübt; auch das Staatsoberhaupt (Präsi- dent) wird auf bestimmte Zeit gewählt. Eine solche Republik heißt eine demokratische (von gr. demos, Volk; Schweiz, Frank- reich, alle selbständigen Staaten Amerikas). In manchen Republiken früherer Zeit beschränkte sich die Wahl der mit der Macht bekleidete:: Personen auf die Glieder weniger Familien. Ein solcher Staat ist eine aristokratische Republik (von gr. äristos, der Beste; die alte römische Republik, die meisten Republiken Italiens im Mittelalter). Wenn zwei oder mehrere unabhängige Staaten sich aus politischen Gründen zusammenschließen, ohne dabei ihre volle Selbständigkeit auszugeben, so entsteht ein Staatenbund (Drei- bund: Deutschland, Osterreich-Ungarn, Italien). Verzichten bei einer Vereinigung mehrerer gleichberechtigter Staaten diese auf wesentliche Rechte, um sie einer genieinsamen Regierung zu über- tragen, so bilden sie einen Bundesstaat. Jeder Einzelstaat desselben behält zwar in den meisten inneren Angelegenheiten seine Selbständigkeit, gibt sie aber in der äußern Politik auf und gehört damit völkerrechtlich nicht mehr zu den vollkommen unab- hängigen Staaten. Ein Bundesstaat kaun monarchisch (Deutsch- land) oder republikanisch sein. Im letzteren Falle nennt man ihn föderative Republik (von lat. foedus, Buud; Schweiz, Ver- einigte Staaten, Brasilien, Argentinische Republik). Als Großmacht bezeichnet man ein Staatswesen, das in politischen und wirtschaftlichen Dingen einen ausschlaggebenden Einfluß auf die benachbarten Völker auszuüben vermag. _ Früher, als noch Söldnerscharen und Hilfstruppen vielfach die Kriege führten, konnten auch kleinere Staaten eine solche Stellung ein- nehmen. Da aber gegenwärtig die Wehrkraft des Staates im eigenen Volke beruht, bedarf ein Staat zur Großmachtstellung auch eines größeren Landes mit genügendem Menschenmaterial. Für Großmacht setzt man deshalb setzt wohl den Ausdruck Groß- staat. Als Großstaaten gelten gegenwärtig folgende.- Deutsch- land, Rußlaud, Osterreich-Ungarn, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Vereinigten Staaten von Amerika, Japan und China. Viele Staaten haben Außenbesitzungen, die außerhalb ihrer Grenzen liegen und ihnen politisch nicht eingegliedert sind, über die sie aber Hoheitsrechte ausüben. Wenn diese Besitzungen dem Mutterstaate benachbart sind, nennt man sie Nebenländer (Sibirien, Mongolei, Mandschurei, Tibet, Island); die Übersee- ischen heißen Kolonien. Die größten Außenbesitzungen haben (nach v. Juraschek, geogr.-stat. Tabellen 1906):
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TM Hauptwörter (200)200

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